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Kindergarten Bauen - Schulbauten 1. Zyklus
Kindergarten Binzmühle in Rotkreuz

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Kindergarten Binzmühle
Rotkreuz ZG, Schweiz

Wettbewerb 2018, Projekt 2019,
Ausführung 2020

Projektbeschrieb Melk Nigg Architects

Kontext und Charakter

Die Gemeinde Risch Rotkreuz ist ein Knotenpunkt wichtiger nationaler Verkehrsachsen für Personen- und Güterverkehr. Diese Achsen zeigen sich im städtebaulichen Kontext als starke Zäsuren, die zusätzlich durch natürliche Grenzen, wie Flussläufe und Naturschutzgebiete, einen Golfplatz sowie den angrenzenden Zugersee verstärkt werden. Wichtige Transitachsen einerseits, von Menschen zusätzlich kreierte künstliche Grenzen und Zonierungen andererseits, haben einen grossen Einfluss auf den individuellen Personenfluss und die Anordnung von Grünräumen. Mittels Über- und Unterführungen wird der Individualverkehr in diesem Quartier gebündelt gelenkt, was spannende Auswirkungen auf die Personenströme mit sich bringt.
Dank diesen einschneidenden Grenzen konnte in unmittelbarer Nähe des Dorfkerns ein abgeschiedenes Naherholungsgebiet mit Weiher, Bachlauf, Wald und Wiese entstehen. Am nördlichen Rand dieses Perimeters, unmittelbar angrenzend und leicht erhöht, befindet sich der Standort für den Ersatzneubau des Doppelkindergartens Binzmühle.
Für uns stellte sich hier die Frage, wie wir diesen speziellen Ort mit dem Kindergartenalltag verbinden können.

Verbindung zur Natur

Einerseits wird die wichtige Sichtverbindung zum Weiher und zum Sumpfgebiet hervorgehoben, andererseits wird das Terrain gemäss dem ursprünglichen Verlauf modelliert: Dabei wird ein ehemaliger kleiner Bachlauf an seiner ursprünglichen Stelle wiederhergestellt. Zudem mündet für die Kinder als Spielbach gespeiertes Dachwasser in diesen Bachlauf und fliesst schliesslich in den Weiher. Westlich grenzt eine grosse Landwirtschaftswiese an den Perimeter. Diese wird weitergeführt, sodass der Kindergarten auf der Sonnenseite mit einer Blumen- und Spielwiese geschmückt wird.

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Orientierung

Der Baukörper richtet sich nach Südosten zum Naturschutzgebiet und öffnet sich zur Morgensonne, um den allmorgendlichen Kindergartenunterricht mit Licht zu durchfluten.
Die vertikal segmentierte Fassade ist durch hochformatige Öffnungen unterbrochen, die die Blicke direkt in die unmittelbare Natur führen. Die angrenzenden Wohnbauten sind nicht unmittelbar im Sichtfeld und entziehen sich dadurch der Aufmerksamkeit.

Die Form des Neubaus wird durch die beiden grossen Klassenräume definiert. Zwischen diese schiebt sich, leicht nach hinten versetzt, der Erschliessungstrakt. Durch den Rücksprung in der Fassade wird die Wegführung in das Gebäude hinein auf natürliche Weise erkennbar. Im zentral angeordneten Trakt befinden sich Garderobe, Nasszellen und ein gewendelter Treppenaufgang ins Dachgeschoss zum grossen mittigen Malraum. Die weiteren Räume im Obergeschoss, deren Raumhöhe wegen der Dachschrägen reduziert sind, dienen den Kindern als Rückzugsnischen.